Rheinische Post vom 25.11.2024
Von Andrea Bindmann © RP Digital GmbH
Ratingen · Dubai-Schokolade ist aktuell der Süßigkeiten-Trend. In einem Workshop mit Gabriele Förster haben wir versucht, dem Geheimnis der Nascherei auf die Spur zu kommen.
Naschkatzen kennen im Moment nur ein Ziel: eine Tafel der begehrten Dubai-Schokolade zu ergattern. Obwohl sie mit zehn bis 15 Euro pro Tafel eine recht teure Süßigkeit ist, ist sie oft ausverkauft. Einzige Alternative – selbst herstellen. Wir haben bei einem Workshop von Gabriele Förster hineingeschnuppert und es ausprobiert.
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Die Ratingerin Gabriele Förster ist leidenschaftliche Köchin und mit ihrer Agentur Ela Events stets auf der Suche nach kulinarischen Verführungen. Mit ihren Genießertouren konnten Ratinger ihre Heimatstadt ganz neu entdecken, sie holte in Kochkursen mit Rezepten des Starkochs Yotam Ottolenghi orientalische Genüsse in die Dumeklemmerstadt, bringt in ihren Dinnerklubs Feinschmecker an Herd und Tisch zusammen und startet bald eine Showcooking-Reihe in der Genussfabrik von Edeka Kels.
Termine Die nächsten Workshops für Dubai-Schokolade (und weitere Süßigkeiten) starten Freitag, 29. November, ab 17 Uhr; Montag, 2. Dezember, 11 Uhr; Donnerstag, 12. Dezember, 18 Uhr und Montag, 16. Dezember, 11 Uhr. Der Workshop dauert etwa drei Stunden. Die Teilnahme kostet 49 Euro. Buchungen sind per Telefon 0178/6569676, per E-Mail oder online möglich. Für alle Veranstaltungen können auch Verschenkgutscheine erworben werden. In den kommenden Wochen startet Gabriele Förster mit einem Gin-Laboratorium. Der Trend um die Dubai-Schokolade blieb Förster nicht verborgen. „In Dubai gibt es die seit vielen Jahren“, sagt sie. Der Ansturm auf die Schokolade begann allerdings erst, als eine Influencerin sie in den Sozialen Medien publik machte. Seitdem steigt die Nachfrage täglich.
Tatsächlich war es einer von Försters Dinnerklub-Gästen, der sie auf die Idee brachte: „Kann man das nicht selber machen?“ Förster machte sich schlau, stöberte durch Rezepte, probierte, optimierte und am Ende kristallisierte sich ein Rezept heraus, das sie mit ihren Workshop-Gästen nachzaubert. Eine ihrer ersten Teilnehmerinnen ist die Ratingerin Claudia Pitzke. „Ich finde das spannend“, sagt sie voller Vorfreude auf die nächsten Stunden in der Küche. Mit den Kenntnissen im Gepäck hofft sie, gut gerüstet zu sein für die anstehenden Weihnachtsvorbereitungen. Sie plant, die selbst hergestellte Schokolade zu verschenken.
Zunächst gibt Förster eine kurze Einweisung in die Zutatenliste. Im Wesentlichen sind das Pistaziencreme und Teigfäden, die Kadayif oder Engelshaar genannt werden. Für eine leicht nussige Note soll Sesampaste, Tahin, sorgen. Einzeln probiert, lassen die Zutaten noch keine Geschmacksexplosion erahnen. Tatsächlich ist die Creme als Hauptbestandteil der Schokoladefüllung überhaupt nicht mein Fall. Meine Mitstreiterin in dem Workshop macht auch gleich einen Unterschied zu orientalischer Schokolade aus: „In Dubai wird sie aus Kamelmilch hergestellt“. Die jedoch würde den Herstellungspreis ordentlich in die Höhe treiben und ist hierzulande schwer zu bekommen. Bei allen anderen Zutaten versichert Förster: „Die können alle in Ratingen gekauft werden.“
Mit dem Basiswissen versorgt, geht es in die Küche. „Genau abwiegen“, empfiehlt Förster. Schließlich soll das Ergebnis dem Original möglichst nahekommen – schon jetzt sei verraten: Am Ende erhält unsere Schokolade doch noch eine persönliche Note. Wir entscheiden uns gegen die Tafelform, sondern für Pralinchen. Glücklicherweise hält die Förstersche Küche alles bereit.
Claudia Pitzke müht sich mit den rohen Teigfäden ab, die sich beim Zerkleinern widerspenstig geben. In der Zwischenzeit zerhacke ich mit einem Messer die Pistazien – eine langwierige Aufgabe, hopsen die kleinen Exemplare doch immer in alle Himmelsrichtungen vom Schneidbrett. In der Zwischenzeit wird schon die Schokolade geschmolzen. Damit sich später nicht alle Zutaten zu einem Brei vermischen, wird zunächst der Boden der Pralinenförmchen gefüllt und kurz angefroren.
Jetzt werden die Teigfäden geröstet und erhalten die erwünschte knusprige Konsistenz. Gemischt mit Tahin und Pistaziencreme bilden sie die Pralinenfüllung. Natürlich muss zwischendurch gekostet werden. „Viel zu süß“, befinden wir. Unsere Lehrerin hat einen einfachen, aber wirkungsvollen Trick: eine Prise Salz. Schokodeckelchen drauf, ein paar gehackte Pistazien als Deko und ab in den Kühlschrank. Wenig später muss Fotograf Achim Blazy als Testesser herhalten. Sein Urteil: „Sehr lecker“, findet er und macht uns Neulinge in der Schokoladenherstellung ein bisschen stolz.
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